Familie, Gäste und die Anziehungskraft der Küche
Wer kennt das nicht, die besten Partys finden in der Küche statt. Während sich die Gäste hier tummeln, bleibt das Wohnzimmer nahezu verwaist. Die Küche dient nicht mehr nur zum Kochen, sondern entwickelt sich zunehmend zum Mittelpunkt der Wohnung. Gemütlichkeit und Wohlfühlatmosphäre sind nicht mehr nur Privilegien, die den Schlaf- oder Wohnräumen vorbehalten sind. Offene Küchenbereiche mit wohnlichem Ambiente setzten sich immer mehr durch. Praktisch, funktional und gemütlich muss es sein.
Die Planung
Eine neue Küche ist eine Investition in die Zukunft. Um langfristig Freude an dieser Investition zu haben, sollte man seine Ansprüche vorher genau definieren. Neben einem schönen Design und modernen Küchengeräten, sollten auch die Ergonomie und Funktionalität der neuen Küche maßgeblich in den Entscheidungsprozess eingebunden werden. Bei der Küchenplanung gibt es zahlreiche Dinge, die beachtet werden müssen, um langfristig glücklich und zufrieden mit dem neuen Herzstück der Wohnung zu sein. Zu Beginn der Planung sollten ein paar wichtige Fragen geklärt werden:
- Wie viel Platz ist für die neue Küche vorhanden?
- Wie viel Stauraum ist notwendig, um alle Küchenutensilien unterzubringen?
- Welche Farben und Materialien sollen im neuen Küchendesign aufgegriffen werden?
Der Platz
Wer viel Platz hat, hat auch mehr Möglichkeiten bei der Planung und kann beherzt nach seinen Wünschen und Vorstellungen einrichten. Schwieriger wird es hingegen bei kleineren Räumen. Ein großer Kühlschrank oder ein Geschirrspüler lassen sich nicht immer in die Küchenplanung integrieren. Ein genaues Ausmessen des Raumes ist deshalb besonders wichtig, damit später auch alles passt. Beim Ausmessen sind nicht nur die reinen Raummaße relevant, sondern auch Tür- und Fensteröffnungen, Winkel und Ecken und die Lage der Anschlüsse und Abluftöffnungen zu berücksichtigen. Je mehr Winkel und Unregelmäßigkeiten der Raum hat, desto mehr Sorgfalt erfordert die Planung. Fehler bei der Küchenplanung lassen sich später nur schwer korrigieren.
Den Anfang macht ein genaues Aufzeichnen des Grundrisses mit den exakten Maßen der Raumwände. Dazu gehören Höhe, Länge und Breite aller Wände. Wer sich das Leben hier einfacher machen möchte, kann eine App (Bsp.: RoomScan) hierfür verwenden. Der nächste Schritt ist die sorgfältige Vermessung und Markierung von Fenstern und Fensterbänken, Türen und Heizkörpern inklusive Temperaturregler. Auch die genaue Position von Anschlüssen, Steckdosen und Lichtschaltern muss genauestens vermessen und eingezeichnet werden. Wer vor dem Aufwand zurückschreckt, hat die Möglichkeit einen professionellen Küchenplaner hinzuzuziehen.
Die Ergonomie
Damit der Spaß am Kochen und Backen nicht gleich wieder vergeht, ist die richtige Arbeitshöhe ein wichtiges Kriterium. Beachtet man dies nicht, so sind oft Rückenbeschwerden die Folge.
Die richtige Arbeitshöhe befindet sich 10 bis 15 Zentimeter unter dem angewinkelten Ellenbogen. Dabei wird der Abstand zwischen Boden und Ellenbogen (angewinkelte Arme, die locker ausgestreckt sind, wie beim Rühren in einem Topf) gemessen und um 10 bis 15 Zentimeter reduziert. Die reine Körpergröße als Maßstab für die Berechnung der idealen Höhe der Arbeitsplatte zu nutzen, ist veraltet. Die richtige Arbeitshöhe sollte anhand der Person ermittelt werden, die am meisten Zeit in der Küche verbringt. Handelt es sich um einen Mehrfamilienhaushalt, bei dem alle Familienmitglieder viel Zeit in der Küche verbringen, ist ein Kompromiss die beste Lösung. In der Regel liegt die Höhe der Arbeitsfläche zwischen 90 und 100 cm.
Nicht nur bei der Arbeitsplatte ist die richtige Höhe zur Schonung des Rückens entscheidend. Auch Küchengeräte wie Backofen oder Kühlgeräte sollten auf einer bequemen Griffhöhe eingebaut werden. Bei Unterschränken gehören Vollauszüge zur Standardausstattung einer ergonomischen Küche.
Ausreichend Stauraum
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die richtige Planung des Stauraums. Eine Inventur der Küchenutensilien macht hier besonders Sinn, um sich einen Überblick zu verschaffen,wie viel Stauraum überhaupt benötigt wird. Ist wenig Platz vorhanden, bieten sich multifunktionale Küchenschränke an.
Wer gerne und aufwendig kocht, der benötigt auch den entsprechenden Platz zur Zubereitung der Mahlzeiten. In kleinen Räumen kann die Lösung des Platzmangels eine effektive und durchdachte Ausnutzung des vorhandenen Raumes sein. Schränke können nach Gebrauchshäufigkeit der Utensilien eingeräumt werden. Bei wenig Platz empfiehlt es sich außerdem, selten genutzte Küchenmaschinen wie Mixer oder Entsafter in die Abstellkammer oder den Keller zu räumen. Ebenso können Nahrungsvorräte ausgelagert werden. Einmachgläser, Konserven oder auch Getränkeflaschen lassen sich prima im Keller lagern.
Design und Materialien
Der Küchentrend 2015 besticht im modernen Industriedesign mit Küchenoberflächen aus Beton oder Steinfurnier. Kombiniert werden die Oberflächen mit Holz oder Glas und ergeben im Zusammenspiel ein harmonisches und modernes Küchenambiente.
Auch weiterhin beliebt ist die Landhausküche in klassischem Weiß, ein Mix aus klassischem Design mit modernen Materialien. Helle Farben und glatte Fronten in Glanzoptik sind ebenfalls sehr beliebt. Absoluter Liebling ist und bleibt jedoch die Kochinsel. Platziert in der Mitte der Küche, bietet sie viel Platz fürs Kochen und das Familienleben.
Die Auswahl bei Küchenoberflächen ist vielfältig. Die gängigsten Materialien sind Holz, Kunststoff, Edelstahl, Glas oder Lack. Holz und matte Kunststofffronten wirken eher rustikal, während Hochglanzfronten oder Edelstahl kühler und moderner wirken. Es empfiehlt sich in Haushalten mit Kindern auf empfindliche Oberflächen wie Edelstahl zu verzichten, da diese ein häufiges Nachpolieren erfordern.
Nehmen Sie sich Zeit für die Planung und treffen Sie keine zu schnelle Entscheidung.
Viele Küchenanbieter kommen auch direkt zu Ihnen nach Hause, vermessen die Küche und beraten Sie persönlich vor Ort. Aber bedenken Sie, dass eine qualitativ hochwertige Küche ihren Preis hat. Umso genauer sollte sie auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sein. Eine hohe Investition erfordert die nötige Liquidität. Die Lösung ist oft der Ratenkauf oder ein Kredit bei der Bank. Einfacher wäre es jedoch, bereits vorhandenes Geld dafür zu nutzen. Mit einer Mietkautionsbürgschaft zum Beispiel kann man die bereits beim Vermieter hinterlegte Mietkaution zurückholen und das Geld sinnvoll investieren – zum Beispiel in den Kauf Ihrer neuen Traumküche.
Von Katharina Abejon-Perez | Letzte Aktualisierung: 17. März 2015
Kategorie: Wohnen & einrichten